Vorgestern besuchte ich die schwarze Madonna im Kloster Montserrat. Ein „Muss“ für meinen Reiseblog.
Ich habe schon mal erwähnt, dass ich nicht unbedingt das bin, was man einen gläubigen Menschen nennt. Aber was die Kirche dort erschaffen hat, sollte man einmal im Leben gesehen haben. Der Berg „Montserrat“ ist 1200 Meter hoch und das Benediktinerkloster Santa Maria de Montserrat liegt auf 720 Meter Höhe. „Montserrat“ ist übrigens das katalanische Wort für „gesägter Berg“. Schon die Anfahrt ist eindrucksvoll. Der Berg liegt einsam auf der Ebene, fast wie Ayers Rock in Australien, den fast jeder kennt.
Es gibt mehrere Möglichkeiten zum Kloster zu gelangen: Die erste ist, bis oben mit dem Auto fahren. Die zweite Möglichkeit: Es gibt eine Seilbahn nach oben. Ich habe mich für die dritte entschieden: Die Zahnradbahn.
Am Bahnhof ist ein großer Parkplatz, der gebührenfrei genutzt werden kann.
Das muss ich auch mal erwähnen: Die Spanier haben immer noch vernünftige Preise. Ich habe für das Ticket hinauf und wieder zurück € 12,- bezahlt. Ein Kaffee oben kostete € 1,80. Man muss also nicht so tief in die Tasche greifen, wie in Deutschland oder Österreich, wo eine Fahrt auf die Zugspitze um € 60,- / Nase kostet.
Oben angekommen steht man staunend vor der mächtigen Basilika und wundert sich immer wieder, wie die Menschen damals solche Leistungen vollbringen konnten. Man muss bedenken, dass wir gerade einen Steilhang von 720 Metern hochgefahren sind. Das Kloster wurde zwischen den Jahren 1025 und 1035 vom Abt Oliba de Besalú gegründet. Er gilt bei vielen als geistiger Vater Kataloniens.
Auf der rechten Seite der Anlage hat man den Blick Richtung Norden. Man sieht Schnee auf den Gipfeln der Pyrenäen. Im Süden kann man Barcelona (ca. 40 KM entfernt) erkennen und auch mein Wohnmobil unten im Tal an der Station der Zahnradbahn.
Nach der Legende wurde um das Jahr 880 in einer Höhle am Berg die „schwarze Madonna“ von einem Schäferjungen gefunden. Die Höhle wird die „heilige Grotte“ genannt und über ihr wurde eine Kapelle errichtet.
Und dann wieder Lotte: Sie ist immer dabei und sucht und findet auch immer einen „Doofen“, der mit ihr spielen „muss“. Dafür mussten die beiden Koreaner dann auch ein Bild von uns machen.
Diese Geschichte über Lotte muss ich noch kurz einfügen: Ich stand mit dem Wohnmobil für ein paar Tage auf einer Finca auf Mallorca. Dort gab es drei Esel in einem Gehege. Eines morgens ließ ich Lotte hinaus. Irgendwann bellte sie ununterbrochen. Ich lief hinaus und fand sie, wie sie den Eseln ein Ast hinlegte und diese damit aufforderte, mit ihr zu spielen.
Und jetzt zur Basilika: Was ist eigentlich eine Basilika? Was ist der Unterschied zu einer Kathedrale oder zu einem Dom?
Eine Basilika ist ein kirchenrechtlicher Ehrentitel, welcher direkt vom Papst verliehen wird. Der Titel soll besonders ehrwürdige und bedeutungsvolle Kirchen auszeichnen. Weltweit wurden über 1.500 Gotteshäuser mit dem Titel „Basilika minor“ durch Päpste geehrt. Das Wort Basilika kommt aus dem Griechischen und bedeutet „königliches Haus“.
Eine Kathedrale ist eine Bischofskirche, also die Zentralkirche eines Bistums. Die Kennzeichnung einer Kathedrale sagt nichts über deren Baustil, Größe oder Entstehungszeit aus.
Ein Dom wiederum ist eine Kirche, die sich durch ihre Größe, architektonische oder künstlerische Besonderheit auszeichnet, Ein Dom kann auch eine Kathedrale sein.
Auf dem oberen Bild der Innenansicht sieht man in der Vergrößerung unten links ein kleines „Fotografieren verboten“ Schild. Draußen am Eingang war eine Hundeverbotsschild.
Im Inneren der Basilika wurde es dann sehr lustig: Es gab eigentlich niemanden, der das „Fotoverbot“ achtete. Alle hatten irgend etwas in der Hand zum Fotografieren, weshalb ich auch munter losknipste.
Aber jetzt zum Wichtigsten: Die schwarze Madonna von Montserrat ist nicht die Statue aus der Legende. Sie ist eine römische Statuette aus dem 12. Jahrhundert. Sie wird von den Katalanen liebevoll „die kleine Braune“, La Moreneta genannt. Seit 1881 ist sie die Schutzheilige und Schutzpatronin Kataloniens. Das macht Montserrat bei den gläubigen Katalanen zu einem außerordentlich wichtigen kulturellen Ort.
Nach dem Besuch bei der schwarzen Madonna fuhr ich zu meinem Schlafplatz bei der Weinkellerei Artcava. Über den Link könnt ihr gleich weiter lesen.
Unglaublich, wie das Kloster und die Basilika an diesem Berg klebt.
Wie weit ist es von Montserrat bis nach Barcelona? Der Ausblick bzw. die Aussicht ist wahnsinnig toll.
Barcelona liegt ca. 40 km südlich