Ich bin vor fünf Tagen aus der Nähe von Barcelona nach Oliva in der Nähe von Denia gefahren. Zwei Tage habe ich gebraucht und die letzten drei Tage habe ich auf dem Campingplatz „Kikopark“ bei Oliva verbracht. Campingplatz ist nicht so meins, aber ich traf dort meine Camperfreunde Kalli und Beate.
Eigentlich wollte ich im Reiseblog nicht viel über Campingplätze schreiben, aber dieser hat es verdient.
Meine Erwartungen wurden in den ersten fünf Minuten bestätigt: Ich bekam direkt Streit mit einem deutschen Dauercamper, der sich beschwerte, dass Lotte frei lief. Hier ist Leinenpflicht!!!
Dieser Zeitgenosse gehörte zu der Sorte „Spießer“, die Gartenzwerge in ihrer Parzelle aufstellen und den ganzen Tag in ihrem Vorzelt rum brödeln. Dabei wird dann deutsches Radio gehört und sich über den Schnitzelladen in Denia unterhalten, einfach nicht meins. Aber für diese Leute ist es ein richtiges Abenteuer, drei Monate in Spanien in ihrem Vorzelt zu verbringen. Bei der Wahl des Campingplatzes ist ein Ausschlag gebendes Kriterium, dass eein deutscher Supermarkt in der Nähe sein muss.
Morgens in den Duschen begrüßt man sich mit einem ordentlichen deutschen „Guten Morgen“. Man fühlt sich, wie in Gerhard Polt’s „Man spricht deutsch“. Dennoch ist es mal angenehm, jeden Tag unter die Dusche zu hüpfen und sich eine viertel Stunde vom warmen Wasser massieren zu lassen. Und sonst ist der Campingplatz auch in Ordnung. Ich habe schon wesentlich Schlechtere gesehen.
Das Wetter ist zur Zeit hervorragend. Ich habe seit vier Tagen kurze Sachen an und kaum eine Wolke am Himmel gesehen. Nachts kühlt es bis auf zehn Grad ab, aber das Wohnmobil kann lange Wärme speichern.
Ich habe hier ein paar Radtouren mit meinen Freunden gemacht, aber wirklich viel Sehenswertes gibt es nicht. Und Oliva ist auch nicht wirklich berauschend, aber nicht so schlimm, wie L’lorret de Mar oder Calella. Beide Orte sind völlig zugebaut mit Hochhäusern bis zu den Stränden und leben vom Biertourismus. Ich fand es erschreckend. wie sich die beiden Orte seit meinen Urlauben vor knapp 30 Jahren verändert haben.
Heute morgen habe ich die Zelte in Oliva abgebrochen und wollte eigentlich bis zum Kastell von Guadalest fahren. Ich bin aber nur bis zu den Quellen von Algar gekommen.
Die Fahrt geht Richtung Süden, weg vom Meer in die nahen Berge. Google Maps und meine Autokarte konnten mir nicht sagen, wie die Bergkette links von Denia heißt, aber es ist eine wunderschöne Landschaft. Auf einem Schild an einem Aussichtspunkt stand der Name des Tals: Vall de Pop.
Die Fahrt ging nur langsam voran, da ich abseits der Autobahn wieder eine serpentinenreiche Landstraße gewählt habe, die sehr eng war, aber schöner zu fahren.
Auf dem Bild rechts sieht man völlig unsortiert Gewächshäuser in das Tal gebaut, hier beginnt das „Gewächshaus Europas“.
Ich kam hier nur langsam voran, da ich immer wieder angehalten habe, wegen der phantastischen Aussichten hier.
Es dauerte eine ganze Zeit, bis ich die „Quellen von Algar“ erreichte.
Nach einem Spaziergang entlang des „Rio Algar“ bis zu den Quellen fuhr ich weiter nach Callossa und fand dort in der Nähe des Friedhofs einen Platz für die Nacht. Dort stehe ich jetzt und schreibe diesen Beitrag. Draußen ist es schon dunkel. Mal sehen, ob sich auf dem Friedhof gleich was tut…
Lotte ist natürlich wieder am Durchdrehen, wenn sie zum Wasser kommt, Schwimmen ist das Größte.
Der kleine See links ist oberhalb des Wasserfalls etwas näher bei den Quellen.
Der Weg zu den Quellen führt durch diese Schlucht auf einem gut ausgebauten Weg über mehrere Treppen.
Ein wirklich schöner Ort,
auf bald…