Stromversorgung im Wohnmobil

Stromversorgung

Schild: Vorsicht Hochspannung
Schild: Vorsicht Hochspannung

Die autarke Stromversorgung im Wohnmobil ist wahrscheinlich die wichtigste Angelegenheit beim wild Campen mit dem Reisemobil. Deswegen zunächst zu den Batterien im Wohnmobil, die später den 220 Volt Strom erzeugen:

Ich habe vor ein paar Tagen gesehen, dass die Informationen auf dieser Seite steinalt sind. Wir haben Oktober im Jahr 2024 und eigentlich hat sich bezogen auf diese Seite im Reiseblog alles verändert.

Für mich begann ein ganz neues Leben im Wohnmobil mit dem Einbau von Lithiumbatterien, natürlich nur für den Aufbau.

Hier wird auch viel Unsinn geredet, wie  z.B. „zu gefährlich wegen Feuer“ oder andere Sachen. Das ist Unsinn. Die neue Generation der Lithiumbatterien brennen nicht mehr und sind ungefährlich. Diese Batterien heißen im Handel LiFepo4-Akkus. Das steht für Lithium-Eisenphosphat-Akkumulator.

Ich habe mich vor etwa vier Jahren dazu entschlossen, auf diesen Typ umzustellen. Mir war da noch nicht klar, dass das ein Quantensprung für den Alltag im Wohnmobil würde. Ich glaube, seit dem Einbau habe ich nur zwei oder drei Mal Strom von außen angeklemmt. Wenn ich länger irgendwo ohne Sonne stand.

Jetzt zur Technik: Die Batterien sind in der Regel so groß, wie eine herkömmliche Autobatterie mit 100 Ah. Man bekommt LiFepo4-Akkus in unterschiedlichen Stärken. Ich habe mich für 2 x 100 Ah entschieden. Sollte eine einmal defekt sein, habe ich noch eine Reserve.

Sie haben eigentlich nur Vorteile: Sie sind quasi wartungsfrei, deutlich leichter als eine Säurebatterie und es kommt natürlich kein Gas heraus. Die Kapazität einer solchen Batterie ist fast 100% höher, als bei einer herkömmlichen. Sie können deutlich tiefer entladen werden und nehmen dann auch keinen Schaden, wenn sie bei nur noch 5 % aussteigen. Ich überwache sie mit dem Handy per Bluetoth. Alles ist einfacher geworden.

Ein Nachteil gibt es, der mich allerdings noch nicht ereilt hat: Unter null Grad Temperatur steigen die Batterien aus. Über 40 Grad wird es auch problematisch. Es geht nichts kaputt, aber das eingebaute Batteriemanagment schaltet die Batterien selbstständig ab.

Ich habe damals noch € 750,- für eine bezahlt. Mittlerweile kosten sie circa € 200,- im Internet. Ich kann es nur jedem empfehlen, das Wohnmobil auf LiFepo4-Akkus umzustellen.

Ein Freund hat mehrere tausend Euro für eine 200 Ah-Batterie eines Markenherstellers bezahlt. Er war unbelehrbar und kaufte stark überteuert.

Wechselrichter im Wohnmobil

Da der TV nur mit 220 Volt Stromversorgung im Wohnmobil funktioniert, muss ein Spannungswandler her. Außerdem habe ich ein Notebook dabei, dass auch nur mit 220 Volt geladen werden kann, eine Fahrradbatterie usw..

Ich habe damals einen 1000 Watt Sinus Wechselrichter eingebaut. Der wandelt 12 Volt-Batteriestrom in 220 Volt um. Dabei bedeutet „Sinus-Wechselrichter“, dass er mit einer sauberen Sinus-Kurve Strom, wie aus der Steckdose produziert; zumindest aus einer deutschen Steckdose. Im Elektrohandel bekommt man oft die Information, dass einfache Spannungswandler keinen gleichmäßigen Strom liefern. Das stimmt. Ich habe zwei mal ein Ladegerät für eine Zahnbürste zerschossen, bevor ich merkte, dass es am Wechselrichter lag. Ganz schnell wurde dann ein neuer mit sauberer Sinuskurve gekauft.

1000 Watt reichen für alles aus. Ich betreibe damit einen 32 Zoll Fernseher und lade alle Geräte. Ganz wichtig dabei ist: Der Wechselrichter muss so nah wie möglich an den Batterien stehen, d.h. eine möglichst kurze Kabelverbindung mit  großem Querschnitt. Ich habe 1 Meter lange, 16 mm dicke Kabel verwendet. Da wird nichts mehr warm. Bei zu dünnen Stromkabeln kann es im äußersten Fall zum Kabelbrand kommen bei 12 Volt. Das liegt an den hohen Amperzahlen, die das Kabel erhitzen.

Einen solchen Wechselrichter bekommt man im Internet für unter € 100,-.

220 Volt im Wohnmobil

Da ich jetzt dauerhaft genug Strom habe, bin ich auf die Idee gekommen, mein 220 Volt Bordnetzt permanent anzuschließen. Dafür habe ich einen Stromstecker in den Wechselrichter gesteckt und diesen an einer Schaltstelle mit dem Bordnetz verbunden. Sobald der Wechselrichter an ist, habe ich auf jeder Steckdose sauberen Strom. Man muss nur das Ladegerät ausstellen, sonst versorgt es das System mit dem eigenen Strom. Die neuste Gerneration von Wohnmobilen hat diese Technik schon verbaut.

Solaranlage

Die Lithiumbatterien werden aud zwei Arten geladen.

1. Durch Solarpanele auf dem Dach und

2. beim Fahren durch die Lichtmaschine.

Ich will hier aber auf die Solarpanele eingehen: Als ich das Wohnmobil kaufte, war ein Solarpanel mit 100 Watt Höchstleistung auf dem Dach fest verbaut. Der Strom vom Panel floss in einen Solarladeregler alter Bauart. Alles sehr ineffizient.

Bevor ich zu meinen Veränderungen komme, aber erst eine kleine Geschichte: Ich habe es schon öfter erlebt, dass ich bei Unterhaltungen mit anderen Wohnmobilisten gefragt wurde, wieviel Solarstrom ich auf dem dach hätte. Ich antwortete: 200 Watt. Nicht nur einmal bekam ich dann ganz stolz die Antwort: „Ich habe 600 Watt auf dem Dach. Morgens um 11:00 Uhr sind die Batterien schon wieder voll.“ Frage von mir: „Wieviel Ah haben die Batterien?“ Antwort: „200 Amperestunden.“

Ich hatte es mal wieder mit einem Deppn zu tun, der von der ganzen Sache keine Ahnung hatte. Was nützen mir volle Batterien um 11:00 Uhr???

Abends,  wenn kein Strom mehr fließt, nützen 600 Watt auf dem Dach nichts. Wenn er auch 400 Amperstunden Batterien gehabt hätte, hätte es Sinn gemacht.

100 Watt war mir zu wenig Ladestrom. Ich kaufte noch ein zweites Panel der gleichen Stärke und schloss die beiden Panele in Reihe. Maximal 20 Watt kommt aus einem Panel. Aus zweien folglich bei dieser Schaltung 40 Volt. Dabei wird ein Pluspol an einen Minuspol geklemmt. Die anderen beiden Pole führen zum Laderegler. Ein Elektroingenieur erklärte mir, dass die Lichtausnutzung auch bei schlechten Witterungsbedingungen besser sei. Also besser in Reihe, als parallel schalten.

Den alten Laderegler habe ich getauscht gegen einen neuerer Bauart, ein sogenannter MPPT-Regler. Der macht einen großen Unterschied und lädt die Batterien deutlich besser. Meistens muss man bei diesen neuen Reglern auch nicht viel einstellen. Und auch wenn mal etwas falsch eingestellt ist, gehen die Batterien nicht gleich kaputt, da sie eigenes Managment haben.

Ich bin bis heute immer gut mit 200 Watt Solarstrom und meinen Lithiumbatterien ausgekommen. Es könnte noch ein Solarpanel auf das Dach, dann wäre es optimal.